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SPD-Ortsverein Leuna/Bad Dürrenberg

SPD bei Gedenkveranstaltung in Zöschen

  • Autorenbild: spdleunabadduerren
    spdleunabadduerren
  • 12. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

In Zöschen ist am Sonntag wieder der Befreiung der Zwangsarbeiter des „Arbeitserziehungslagers“ zum Kriegsende 1945 gedacht worden. Wie alljährlich fanden sich zu dieser Feier viele Einwohnerinnen und Einwohner gemeinsam mit Nachfahren ehemaliger Lagerinsassen, zahlreichen Vertretern aus Politik und Gesellschaft und internationalen Gästen ein. Und wie in jedem Jahr war die SPD zahlreich und auch hochrangig vertreten. SPD-Landesvorsitzender Dr. Andreas Schmidt, Ortsvereinsvorsitzender Michael Weber, die frühere Landtagsabgeordnete Ute Fischer, Alt-Landrat Dr. Tilo Heuer und weitere Vertreter von Kreis- und Gemeindeebene überbrachten die Gebinde ihrer SPD-Gliederungen.


In Sachsen-Anhalt ist Zöschen der bedeutendste Ort der Erinnerung an die Arbeitslager der Nazis. Die ersten Häftlinge waren junge aus Holland verschleppte Männer. Sie mussten Ende Juli 1944 ein Lager in der Nähe von Leuna errichten, damit die Kriegswirtschaft im Chemiewerk weiterlaufen konnte. Unter den Bedingungen der Zwangsarbeit starben in Zöschen über 500 Häftlinge. Begraben wurden sie in der Aue dort, wo heute die Gedenksteine stehen.


Traditionsgemäß versammelten sich die Teilnehmer zu einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche und begaben sich danach auf den Weg, um die Kränze an der Gedenkstätte feierlich niederzulegen. Die Predigt und die Reden waren geprägt vom Gedanken, dass unsere Gesellschaft und jeder Einzelne nicht nachlassen dürfen, sich immer wieder der Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und die Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte vorzunehmen, damit daraus Lehren gezogen werden.


Um diese Themen drehten sich auch die Gespräche unter den Teilnehmern - doch immer wieder waren sie begleitet von einer tiefen Sorge um die Demokratie in der heutigen Zeit. Dr. Andreas Schmidt sagte am Rande der Veranstaltung, er halte es angesichts der als rechtsextrem eingestuften AfD in Deutschland, der Entwicklung des Neoimperialismus in Russland und des drohenden Niedergangs der Demokratie in den USA für eine demokratische Pflicht jedes Einzelnen, sich politisch klar zu positionieren. Die alljährlichen Feiern in Zöschen zum Kriegsende unter Beteiligung vieler europäischer Freunde sind ein wertvoller Beitrag in diesem Sinne, denn sie fördern den europäischen Gedanken an Hand gemeinsamer Geschichte. Das zeigte sich symbolisch, aber wirkungsvoll, als das „Vaterunser“ in der Kirche in Deutsch, Holländisch, Polnisch und Tschechisch gesprochen wurde - jeder in seiner Sprache, jedoch gemeinsam.


Dem Heimat- und Geschichtsverein Zöschen gebührt Dank für sein beispielgebendes Engagement bei der Ausrichtung der Veranstaltungen. Seiner Bildungsarbeit gegen die Wissenslücken der jüngeren Generation messen wir eine große Bedeutung zu.


Die SPD ist bereit, an einer lebendigen Erinnerungskultur in Leuna mitzuwirken.


Von links nach rechts: Michael Weber, Dr. Andreas Schmidt, Uta Nitsch, Max Fischer, Ute Fischer, Dr. Thilo Heuer
Von links nach rechts: Michael Weber, Dr. Andreas Schmidt, Uta Nitsch, Max Fischer, Ute Fischer, Dr. Thilo Heuer

Ortsvereinsvorsitzender Michael Weber bei der Kranzniederlegung
Ortsvereinsvorsitzender Michael Weber bei der Kranzniederlegung

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